Berlin. Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth hat eingeräumt, dass ihre Partei während der Regierung mit den Sozialdemokraten Fehler bei Waffengeschäften gemacht hat. Damals seien Handfeuerwaffen an Saudi-Arabien geliefert worden. "Handfeuerwaffen waren nicht gut", sagte Roth im ZDF-Sommerinterview. Sie habe bereits damals solche Lieferungen kritisiert: "Die Empörung war da." Rot-Grün habe allerdings die Kriterien für Rüstungsexporte verschärft.

Roth erklärte zudem mit Blick auf die jüngste Debatte um deutsche Waffenexporte, 200 Kampfpanzer seien eine "andere Dimension." Der Bundessicherheitsrat soll Ende Juni den Verkauf von 200 Panzern des Typs "Leopard 2" an Saudi-Arabien genehmigt haben. Roth kritisierte die geplante Lieferung. "Saudi-Arabien hat Panzer nach Bahrain geschickt, um die Demokratiebewegung dort niederzuschlagen", sagte sie zur Begründung.

In Kassel gingen am Sonnabend rund 150 Menschen gegen die umstrittene Panzerlieferung auf die Straße. Unter dem Motto "Nein zum Panzerdeal" zogen die Demonstranten vom Rathaus in Richtung des Rüstungskonzerns Krauss-Maffei Wegmann (KMW), der den "Leopard 2" zusammen mit anderen Herstellern baut.