Berlin. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Valerie Wilms hat das Verkehrsministerium zu einer schnelleren Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) aufgefordert. Wilms, die Sprecherin für maritime Politik in ihrer Fraktion ist, sagte dem Abendblatt, das Ministerium dürfe nicht so weitermachen wie bisher: "Es wird ein Prüfbericht nach dem anderen verfasst und die Umsetzung auf die lange Bank geschoben. Wenn es so weitergeht, passiert in dieser Legislatur gar nichts mehr." Dann drohe die Gefahr, dass notwendige Gelder für die Reform nicht mehr zur Verfügung stünden.

Die Reform sieht vor, die Wasserstraßen nach ihrer Bedeutung für Güterverkehr und Tourismus zu unterteilen, um gezielter Finanzmittel einsetzen zu können. Auch eine Reform der rund 13 000 Mitarbeiter umfassenden Behörde ist im Gespräch. Diese Umstrukturierung könnte jedoch auf sich warten lassen: Auf Anfrage der Grünen erklärte das Verkehrsministerium, die Personalbedarfsplanung solle bis Juni 2013 abgeschlossen sein. In der Stellungnahme, die dem Abendblatt vorliegt, heißt es, dass betriebsbedingte Kündigungen nicht vorgesehen seien.

Wilms unterstrich die Bedeutung der Wasserstraßen-Reform: "Die neue Netzstruktur und eine darauf ausgerichtete Verwaltung sind wichtig für die Hafenhinterlandanbindung." Künftig werde der Verkehr zunehmen, eine funktionierende Infrastruktur sei dazu unerlässlich. "Von den Reformen können viele profitieren - vor allem für den Norden sind die Chancen jedoch offensichtlich", sagte Wilms.