Neues Regierungskonzept. Ausländer sollen Fachkräftemangel lindern.

Berlin. Die Bundesregierung senkt die Hürden für ausländische Arbeitskräfte, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Für ausländische Ingenieure und Ärzte soll künftig die sogenannte Vorrangprüfung entfallen. Hierbei muss ein Arbeitgeber nachweisen, dass für offene Stellen kein Bewerber aus Deutschland oder der EU gefunden werden konnte. Das Bundeskabinett will heute sein Fachkräftekonzept auf den Weg bringen und anschließend mit Arbeitgebern und Gewerkschaften darüber im Schloss Meseberg (Brandenburg) beraten. "Uns geht nicht die Arbeit aus, uns gehen die Menschen aus, die gute, qualifizierte Arbeit machen können", sagte Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU).

Die FDP forderte, die Zulassungsbeschränkungen für ausländische Arbeitnehmer weiter abzusenken. Fraktionschef Rainer Brüderle sagte dem Abendblatt: "Eine Unterscheidung nach Branchen im Moment ist nicht nachhaltig: Jetzt fehlen vielleicht Ärzte und Ingenieure, morgen fehlen jedoch Fachkräfte in weiteren oder anderen Feldern." Es sei demografisch bereits absehbar, dass es zu einem umfassenden Fachkräftemangel kommen werde. Daher müsse ein System der Zuwanderungssteuerung geschaffen werden, das auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes reagieren könne.