Bevölkerungsrückgang hält aber wegen höherer Zahl der Todesfälle weiter an

Wiesbaden/Berlin. In der Bundesrepublik sind 2010 rund 678 000 Kinder zur Welt gekommen, das waren 13 000 oder 1,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Allerdings war die Geburtenzahl im Jahr 2009 auf einen historischen Tiefstand gefallen. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden weiter mitteilte, starben 2010 in der Bundesrepublik erneut mehr Menschen, als Kinder geboren wurden. Bei 859 000 Todesfällen betrug die Differenz 181 000. Damit setzt sich der Trend eines Bevölkerungsrückgangs fort.

Zugleich stieg die Zahl der Eheschließungen in Deutschland um 4000 auf 382 000. Mehr Paare heirateten zuletzt nur im Jahr 2005. Das Bundesfamilienministerium wertete vor allem die Zunahme der Eheschließungen als positives Signal. Es zeige, dass die Menschen füreinander Verantwortung übernähmen und Familien gründeten, erklärte das Ministerium. Der Anstieg der Geburtenzahlen stimme "vorsichtig optimistisch". Obwohl es immer weniger Frauen im gebärfähigen Alter gebe, bleibe die Zahl der Geburten nicht nur stabil, sondern steige sogar.