Berlin. Die Führung der Linken will ihre monatelangen Personalquerelen beilegen und sich wieder auf die Sachthemen konzentrieren. Das ist das Ergebnis einer mehrstündigen Krisensitzung des Parteivorstands gestern in Berlin. Linken-Vorsitzender Klaus Ernst sagte, man sei sich in der zwölfköpfigen Führungsmannschaft einig, dass Personaldebatten "äußerst schädlich für die Partei und die weitere Entwicklung" seien. Co-Parteichefin Gesine Lötzsch sagte, die Partei sei in eine "schwierige Situation" geraten, weil sich Führungsmitglieder negativ übereinander geäußert hätten. Alle daraus resultierenden Rücktrittsforderungen seien jetzt wieder vom Tisch. Nach vier Jahren als Partei sei die Linke noch ein "fragiles Gebilde".

Seit dem enttäuschenden Abschneiden der Linken bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg Ende März war die interne Debatte über Führung und Ausrichtung der Partei nicht abgerissen. So hatte beispielsweise der Schatzmeister Raju Sharma nach Ernsts Rede auf dem Hamburger Landesparteitag gesagt, der Parteichef solle sich konkret über innerparteiliche Querelen äußern oder "die Klappe halten".