Auch die Universität Heidelberg untersucht mit Hochdruck die Doktorarbeit der FDP-Politikerin. Der Promotionsausschuss der philosophischen Fakultät habe erste Schritte eingeleitet.

Heidelberg. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg prüft, ob sie gegen die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin ein Ermittlungsverfahren einleiten wird, weil auch die 40-Jährige für ihre Doktorarbeit abgeschrieben haben soll. "Wir haben einen Überprüfungsvorgang angelegt und schauen, ob die Plagiatsvorwürfe möglicherweise strafrechtlich relevant sind", sagte der Behördensprecher Florian Pistor. Er bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der Zeitung "Tagesspiegel".

Auch die Universität Heidelberg untersucht mit Hochdruck die Plagiatsvorwürfe gegen Koch-Mehrin. Der Promotionsausschuss der philosophischen Fakultät habe erste Schritte eingeleitet, um die Doktorarbeit zügig zu überprüfen, sagte eine Sprecherin der Universität. Sollte sich der Verdacht erhärten, werde die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments um eine Stellungnahme gebeten. Die Untersuchung der 227 Seiten starken Dissertation werde eine Weile dauern. Allgemein wird nach Ostern mit einem Ergebnis gerechnet.

Die Vorwürfe gegen Koch-Mehrin wurden laut, nachdem Plagiatsjäger im Internet die Doktorarbeit ins Visier genommen und wie zuvor im Fall von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) zahlreiche angebliche Plagiate aufgelistet hatten. Koch-Mehrin hatte die Arbeit zum Thema "Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik" bei der Universität Heidelberg eingereicht. Internetnutzer listeten bis gestern mindestens 33 Seiten mit angeblichen Plagiaten in der Doktorarbeit auf.