Berlin. Viele Menschen machen einen Bogen um den Zahnarzt: Jeder Dritte besucht innerhalb eines Jahres überhaupt keinen Zahnmediziner. Dies ergab der Zahnreport 2011 der Krankenkasse Barmer GEK. Der jährliche Praxisbesuch sollte eigentlich selbstverständlich sein, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Rolf-Ulrich Schlenker.

Der Untersuchung zufolge besuchen die Deutschen im Schnitt zweimal pro Jahr eine Zahnarztpraxis. Demgegenüber stehen sieben Behandlungen beim Allgemeinmediziner. Etwa die Hälfte der Gesamtbevölkerung nimmt mindestens einmal pro Jahr eine Vorsorgebehandlung in Anspruch, wie die Studie weiter ergab. Im internationalen Vergleich liege Deutschland damit im Mittelfeld.

Bei den Fünf- bis Fünfzehnjährigen haben noch 80 Prozent mindestens einen Zahnarztkontakt pro Jahr. Gerade bei Männern fällt die Kurve daraufhin stark ab, wie die Untersuchung ergab. Männer zwischen 20 und 25 Jahren gehen besonders ungern zum Zahnarzt. Auch insgesamt werden Frauenzähne häufiger behandelt. 72 Prozent der Frauen gehen einmal im Jahr zum Zahnarzt, bei den Männern nur 65,5 Prozent. Zudem werden im Osten zahnärztliche Behandlungen öfter in Anspruch genommen als im Westen.

Schäfer verwies auf eine Studie des Robert-Koch-Instituts, der zufolge Kinder mit Migrationshintergrund häufiger Probleme mit Mundhygiene und Zahnpflege vorwiesen. Schlenker forderte in diesem Zusammenhang einen Ausbau der Vorsorge durch Gruppenprophylaxe in Kindergärten und Schulen. Dies würde zu einem stärkeren Bewusstsein für Zahngesundheit beitragen - gerade auch bei Kindern, "deren Eltern nicht so für sie sorgen können, wie es wünschenswert wäre", sagte Schlenker.