“Jeder Einsatz geht einmal zu Ende“ - Verteidigungsminister bei Soldaten im Kosovo

Pristina/Prizren. "Ich bin gekommen, um zuzuhören", sagt Verteidigungsminister Thomas de Maizière bei seinem ersten Truppenbesuch im Kosovo. De Maizière nimmt sich die Zeit für die Soldaten in Prizren. Er will wissen, wie die Truppe "tickt". Noch sind rund 1000 Mann im Lager in Pristina, im Süden des Kosovo, in ein paar Monaten werden es einige Hundert weniger sein. "Gate 2" heißt diese Phase offiziell, die den Abbau der internationalen Truppen auf 5000 Mann vorsieht. Gestartet war der Kosovo-Einsatz 1999 mit rund 50 000 Mann.

"Ich möchte ein öffentliches Zeichen setzen, dass Einsätze auch zu Ende gehen können", sagt der CDU-Politiker. Und hat bei seinen Fragen auch im Hinterkopf, dass vor ihm die größte Reform in der Geschichte der Bundeswehr steht. In einigen Wochen muss er Vorschläge dazu präsentieren. Doch treffen diese zuweilen "nicht den Geist der Truppe". Einige befürchten, "wegrationalisiert" zu werden. Vom Besuch ihres Ministers sind sie aber begeistert: "Das ist kein Mann der Schnellschüsse", lautet der Tenor. Ein Soldat bringt es auf den Punkt: "Der Guttenberg war gut, aber der de Maizière packt es ruhig an. Und ruhig ist besser."