Die SPD will auch mit den Linken Gespräche führen. FDP schwer enttäuscht über Wahlschlappe

Magdeburg. Nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt gilt eine Fortsetzung der Großen Koalition als sehr wahrscheinlich. CDU-Spitzenkandidat Reiner Haseloff warb bereits am Wahlabend für eine Neuauflage des Bündnisses mit der SPD. Die Christdemokraten sind stärkste Kraft, die SPD nimmt hinter den Linken den dritten Platz ein. Der Spitzenkandidat der Sozialdemokraten, Jens Bullerjahn, ließ gestern jedoch zunächst offen, ob seine Partei weiter zu einer Koalition mit der CDU bereit ist. Er räumte aber ein, dass sich dies offensichtlich "eine große Zahl von Menschen im Land wünscht".

Rein rechnerisch könnte die SPD auch mit der Linken koalieren. Die Sozialdemokraten hatten jedoch bereits im Vorfeld ausgeschlossen, als Juniorpartner in ein solches Bündnis einzutreten. Der Spitzenkandidat der Linken, Wulf Gallert, gab dennoch an, in den kommenden Tagen Gespräche mit der SPD führen zu wollen. Einen neuen Regierungschef wird es in Sachsen-Anhalt in jedem Fall geben. Der bisherige Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU), 75, im Amt seit Mai 2002, hat sich nicht erneut zur Wahl gestellt.

Den Grünen ist nach 13 Jahren der Wiedereinzug in den Magdeburger Landtag gelungen. Spitzenkandidatin Claudia Dalbert sprach von einem Tag der großen Freude für ihre Partei. "Die Ereignisse in Japan haben sicher viele motiviert, wieder Grün zu wählen." Die FDP, die den Einzug in das Landesparlament verpasst hat, zeigte sich enttäuscht. "Das ist ein bitteres Ergebnis", sagte Spitzenmann Veit Wolpert. Die FDP-Wahlkämpfer hätten jedoch starken Einsatz geleistet. "Wir haben uns nichts vorzuwerfen", sagte er.