SPD und Grüne wollen Wahl in Baden-Württemberg zur Abstimmung über Kernkraft machen

Stuttgart. Gut eine Woche vor Landtagswahl in Baden-Württemberg und eine Woche nach den Ereignissen in Japan kann Rot-Grün auf eine knappe Mehrheit hoffen. Die Grünen könnten den Ministerpräsidenten stellen.

Der am Freitag veröffentlichten Befragung der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-"Politbarometer" zufolge erreicht Grün-Rot eine Mehrheit von 47,5 Prozent der Stimmen. Schwarz-Gelb läge bei 43 Prozent. Die Linke käme mit 4,4 Prozent nicht in den Landtag.

Die CDU erhielt insgesamt 38 Prozent, drei Prozentpunkte weniger als in der Umfrage vor zwei Wochen. Für den Koalitionspartner FDP würden fünf Prozent stimmen, damit verlor die FDP einen Prozentpunkt. Die SPD steigerte sich um 3,5 Prozentpunkte auf 22,5 Prozent. Die Grünen blieben bei 25 Prozent. Auch laut dem ARD-Deutschlandtrend käme Rot-Grün aktuell auf eine knappe Mehrheit von 46 Prozent gegenüber 44,6 Prozent für das schwarz-gelbe Lager.

Die Mannheimer Wahlforscher gehen angesichts der aktuell sehr hohen emotionalen Betroffenheit in Deutschland über die Atom-Katastrophe in Japan von einer noch höheren Schwankung der Wählermeinung aus als sonst. Die nun ermittelten Werte gäben deshalb lediglich ein Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellten keine Prognose für den Wahlausgang am 27. März 2011 dar.

46 Prozent der Befragten schätzen laut dem Politbarometer das Thema Atomkraft als das mit deutlichem Abstand das wichtigste Problem ein. Genau dieses Thema wollen Grüne und SPD im Wahlkampf-Schlussspurt auch in den Mittelpunkt stellen. Die Landtagswahl in Baden-Württemberg soll zur Abstimmung über die Zukunft der Kernkraft werden.