Hamburg/Berlin. Die Gegner einer Zusammenlegung von Bundespolizei und Bundeskriminalamt drängen den neuen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), die Fusionspläne zu begraben. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zeigte sich im Gespräch mit der "Financial Times Deutschland" davon überzeugt, dass sich sein Parteifreund mit kompetenten Leuten beraten "und dann eine kluge Entscheidung treffen wird". Friedrich habe seinen Argumenten seinerzeit als CSU-Landesgruppenchef "sehr aufmerksam zugehört", sagte Herrmann.

Auch der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) erwartet, dass Friedrich einer Fusion zügig eine Absage erteilt. "Ich gehe davon aus, dass in der nächsten Zeit hierzu Ruhe einkehrt und man sich auf die sicherheitspolitischen Herausforderungen konzentriert", sagte er dem Blatt.

Friedrich hat bereits klargemacht, dass er sich Zeit nehmen will für die Entscheidung über die Polizeireform. Der Umbau der Sicherheitsarchitektur war eines der wichtigsten Projekte seines Vorgängers Thomas de Maizière (CDU). Er hatte sich im Dezember hinter den Vorschlag einer Expertenkommission zur Fusion der beiden Behörden gestellt, sich aber noch nicht endgültig festgelegt. Gegen die Fusion gibt es Widerstand aus den Ländern, die um ihre Polizeihoheit fürchten.