Düsseldorf. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), hat mehr Alkoholkontrollen während des Karnevals gefordert. Vor allem die Einhaltung des Jugendschutzes müsse kontrolliert werden, sagte Dyckmans der "Rheinischen Post". "Wir können es nicht einfach hinnehmen, dass die Krankenhauseinlieferungen von Jugendlichen mit Alkoholvergiftungen in diesen Tagen deutlich steigen." Auch im Straßenverkehr müsse es mehr Kontrollen gegen Alkohol am Steuer geben. Durch die Präsenz der Behörden müsse deutlich werden, dass die Regeln auch im Karneval gültig seien.

Der Hessische Städtetag fordert sogar ein nächtliches Verkaufsverbot für Alkohol. "Zum Schutz Jugendlicher vor alkoholbedingten Gesundheitsgefahren darf es in den Nachtstunden nicht länger erlaubt sein, uneingeschränkt Alkohol zu erwerben", sagte der Präsident des Spitzenverbands, der Rüsselsheimer Oberbürgermeister Stefan Gieltowski (SPD). Er kritisierte, dass Tankstellen rund um die Uhr Hochprozentiges verkaufen dürfen. In Baden-Württemberg sei der Alkoholverkauf an den Tankstellen zwischen 22 und 5 Uhr verboten. Der steigende Alkoholmissbrauch - nicht nur bei Kindern und Jugendlichen - sei ein wichtiges Thema. Polizei und Bürger forderten die Kommunen auf, den Alkoholkonsum an "kritischen Orten" einzudämmen. Dies auf eine gesetzliche Grundlage zu stellen hatte der Städtetag bereits 2009 vorgeschlagen - erfolglos. Derzeit würden sich die Kommunen mit zeitlich und räumlich begrenzten Verfügungen behelfen, um das Trinken in der Öffentlichkeit zu verbieten. Alkoholkonsum fördere immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen.