Präsidentenpaar von Sierra Leone wird von den Wulffs empfangen

Berlin. Zu einem offiziellen Besuch ist gestern der Präsident von Sierra Leone, Ernest Bai Koroma, mit seiner Frau Sia und einer Delegation in Berlin eingetroffen. Nach der Begrüßung mit militärischen Ehren durch Bundespräsident Christian Wulff fanden Gespräche im Beisein mehrerer Staatssekretäre der Bundesregierung, dem Afrikabeauftragten der Bundeskanzlerin sowie den Vorsitzenden der Parlamentariergruppe West- und Zentralafrika in Schloss Bellevue statt.

Laut Bundespräsidialamt bezeichnete Wulff Sierra Leone als ein Beispiel dafür, dass Stabilisierung und Demokratisierung nach einem Bürgerkrieg gelingen können: "Ihr Land, Herr Präsident, hat nicht nur versucht, die Konflikte zu überwinden, Sie haben es geschafft, den Bürgerkrieg zu beenden und einen Neuanfang zu machen. Darauf können Sie stolz sein." Wulff äußerte die Hoffnung, dass die im nächsten Jahr in Sierra Leone anstehenden Wahlen ebenso friedlich und demokratisch verlaufen werden.

Das westafrikanische Sierra Leone ist trotz seines Reichtums an Rohstoffen eines der ärmsten Länder der Welt. Das hängt auch mit dem fast zehnjährigen, brutal geführten Bürgerkrieg zusammen, der unter anderem um die Kontrolle über die Diamantengebiete im Osten geführt worden war und erst im Jahr 2000 durch eine britische Militärintervention beendet werden konnte. Es folgte ein mehrjähriger Uno-Blauhelm-Einsatz. 2004 stattete der damalige Bundespräsident Horst Köhler dem Land seinen ersten außereuropäischen Besuch ab.