Bangalore. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat ein Faible für den Eurofighter. Im vergangenen Jahr absolvierte er einen Tauglichkeitstest für den Mitflug in dem Kampfjet, der bis zu 1800 Stundenkilometer schnell fliegt. Noch in diesem Jahr will er selbst ins Cockpit steigen. Doch noch fliegt Guttenberg nicht, sondern wirbt für den Eurofighter auf der indischen Luftfahrtmesse "Aero India".

Die von EADS produzierte Maschine ist derzeit im Rennen um einen mehr als sieben Milliarden Euro schweren Auftrag der indischen Regierung. 126 Eurofighter will der europäische Konzern verkaufen, konkurriert dabei aber gegen fünf Angebote aus den USA, Russland, Schweden und Frankreich.

Die Opposition in Deutschland kritisiert die Werbetour für die Rüstungsindustrie. Guttenberg helfe mit dem Verkauf von Kriegswaffen, eine ohnehin fragile Region zu destabilisieren, hieß es. Es zeige sich, wie leichtfertig die Regierung mit den Rüstungsexportrichtlinien umgehe, nach denen Lieferungen in Spannungsgebiete untersagt seien, sagte SPD-Fraktionsvize Gernot Erler "Spiegel Online".