Stuttgart. Knapp zwei Monate nach der Schlichtung im Konflikt um das Bahnprojekt Stuttgart 21 hat die Deutsche Bahn in der Nacht zu Dienstag unter dem Protest von 500 bis 1000 Gegnern mit der Versetzung erster Bäume begonnen. Insgesamt müssen westlich des denkmalgeschützten Hauptbahnhofs 16 Bäume weichen, um ein unterirdisches Technikgebäude zu errichten. Die Polizei trug Demonstranten weg, damit die Baumaschinen an die Bäume gelangen konnten. Den Angaben zufolge wurden die Protestierer weggeschoben und weggedrängt. Nach der gewaltsamen Räumung des Schlossgartens am 30. September sei alles relativ friedlich abgelaufen, sagte der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU). "Ich bin erleichtert, dass es ohne Gewalt abgegangen ist." Die Gegner sehen in den Baumumsetzungen einen Bruch der Schlichtung. "Wer Wind sät, wird Sturm ernten", sagte Gangolf Stocker, Sprecher der Initiative "Leben in Stuttgart - Kein Stuttgart 21". Nach ihrer Auffassung werden unumkehrbare Fakten geschaffen. Noch am Montagabend hatten etwa 3000 Menschen in Stuttgart an einem Protestzug gegen das Bahnprojekt teilgenommen.