Tunis/Berlin. Dreieinhalb Wochen nach dem Sturz des tunesischen Präsidenten Zine al-Abidine Ben Ali hat Deutschland damit begonnen, das Vermögen des Familienclans einzufrieren. Deutschland "friert sämtliche Gelder und wirtschaftliche Ressourcen ein", sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums. Die "Welt" hatte berichtet, dass die deutschen Behörden erste Vermögenswerte des Ben-Ali-Clans eingefroren hätten. Dabei handle es sich um mehrere Bankkonten, die zwei Mitgliedern der gestürzten Präsidentenfamilie gehörten. In Frankfurt hätten die Behörden zudem eine Immobilie beschlagnahmt, die einer der fünf Töchter Ben Alis gehöre.

Tunesien braucht nach den wochenlangen Unruhen offenbar internationale Finanzhilfe. "Um das tunesische Experiment zu schützen", seien Hilfszahlungen aus dem Ausland nötig, sagte Ministerpräsident Mohammed Ghannouchi der "Financial Times". Die Verluste der tunesischen Wirtschaft nach den Protesten beliefen sich auf 3,7 bis 5,9 Milliarden Euro.