Stuttgart. Die frühere RAF-Terroristin Verena Becker soll nach Aussage ihres früheren Genossen Peter-Jürgen Boock nicht an der Ausführung des Mordanschlags auf den ehemaligen Generalbundesanwalt Siegfried Buback beteiligt gewesen sein. Boock sagte vor dem Oberlandesgericht Stuttgart, er wisse zwar nicht, wer das Attentat vor fast 34 Jahren begangen habe. Doch wisse er, dass Becker nicht zu den Attentätern gehört habe. Zu der Frage, ob die Angeklagte an der konkreten Vorbereitung des Attentats beteiligt gewesen sei, äußerte sich Boock am ersten Tag seiner Aussage als Zeuge nicht.

Boocks Aussagen werden generell häufig in Zweifel gezogen, Insidern gilt der 59-Jährige als "Karl May der RAF", ehemalige RAF-Komplizen bezichtigten ihn vor Gericht mehrfach der Geltungssucht. Auch die Bundesanwaltschaft geht allerdings davon aus, dass Becker nicht selbst an der Ausführung der Tat beteiligt war. Nach ihrer Darstellung wirkte die heute 58-Jährige jedoch maßgeblich an der Planung mit.

Der Generalbundesanwalt und zwei Begleiter waren im April 1977 von einem RAF-Kommando in Karlsruhe erschossen worden. Wer damals schoss, ist bis heute unklar.