Angela Merkel und Stefan Mappus warnen beim Parteitag der Südwest-CDU vor den Grünen

Stuttgart. Weit mehr als 10 000 Menschen haben erneut gegen die Bauarbeiten für den Tiefbahnhof Stuttgart 21 demonstriert. Trotz Minusgraden zählte die Polizei am Sonnabendnachmittag bei der ersten Großdemonstration gegen das Projekt im neuen Jahr 13 000 Demonstranten, die Veranstalter mehr als 40 000. Die Veranstalter vom Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 waren glücklich über den großen Zulauf. "Wir sind extrem zufrieden - bei dieser Affenkälte. Es geht weiter", sagte Organisator Rainer Benz. Der Schlichterspruch von Heiner Geißler, der das Projekt nicht gekippt hatte, habe für sie letztlich nicht viel verändert.

Unterdessen haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Stefan Mappus (beide CDU) eindringlich vor einer linken Regierung unter Führung der Grünen nach dem 27. März gewarnt. Merkel sieht in den Grünen Zukunftsverweigerer. "Wer nichts Neues wagt, der wird nicht gewinnen", sagte Merkel beim Landesparteitag der Südwest-CDU. Die Ökopartei sei schon immer gegen Innovationen gewesen.

"Wir wären nicht zum Videotext gekommen, geschweige denn zum Internet." Mit ihrem Widerstand gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 schadeten die Grünen Baden-Württemberg und ganz Deutschland.

Mappus warnte vor einer Koalition aus Grünen, SPD und Linken nach der Wahl. "Die Grünen werden ohne Zögern und ohne Skrupel auch die Alt- und Neukommunisten von der Linkspartei ins Boot holen", rief der CDU-Landeschef den etwa 400 Delegierten zu. "Das dürfen wir nicht zulassen." Der seit 57 Jahren regierenden Landes-CDU droht die Ablösung. Nach einer neuen Umfrage liegen Grüne und SPD weiter vor der regierenden Koalition aus CDU und FDP. Der Generalsekretär der Südwest-CDU, Thomas Strobl, sprach von einer "Schicksalswahl".

Merkel kündigte an, sich stark im Landtagswahlkampf zu engagieren. "Stefan Mappus muss Ministerpräsident bleiben. Dafür kämpfen wir und das mit aller Kraft." Mappus forderte die Basis zum Kampf um die Macht auf. "Gerade weil wir 57 Jahre regieren, müssen wir uns besonders anstrengen, um die Menschen von unserer Politik zu überzeugen."