Düsseldorf. Die Deutsche Polizeigewerkschaft fordert die Bundesregierung angesichts ständiger Piratenangriffe zum Handeln auf. "Es zeugt von großer Blauäugigkeit, zu glauben, Deutschland könnte sich auf Dauer der Verpflichtung entziehen, seine Bürger und seine Interessen auch mit wirksamen eigenen Beiträgen zu schützen", sagte Verbandschef Rainer Wendt "Handelsblatt Online". Zur Wahrnehmung dieser polizeilichen Aufgabe gehörten zwangsläufig Polizeieinheiten etwa von der Bundespolizei. Außerdem gebe es dort hervorragende Erfahrungen in der Bewältigung komplexer polizeilicher Einsatzlagen mithilfe professioneller Stabsarbeit.

Wendt mahnte die Politik zur Eile. "Piraterie ist kein vorübergehendes Phänomen und erfordert deshalb ein ständiges Lagebild und die Fähigkeit, auch mit Einsatzkräften vor Ort rasch eingreifen zu können", sagte Wendt. "Auf keinen Fall darf man sich der Illusion hingeben, dies mit Lösegeldzahlungen bewältigen zu können." Im Indischen Ozean war am Wochenende ein Versuch zur Befreiung des gekaperten deutschen Frachters "Beluga Nomination" blutig gescheitert.