FDP attackiert Union, um von Personaldebatte wegzukommen

Berlin. Eigentlich will Guido Westerwelle den Ball flach halten. Doch sein "Parteifreund" Wolfgang Kubicki macht ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Mit neuen Attacken auf den Parteivorsitzenden hat der Fraktionschef aus Kiel den FDP-Ruhe-Schwur von Dreikönig schon wieder gebrochen. Die Parteispitze hat nun große Not, die Personaldebatte unter dem Deckel zu halten. Angriff auf den Koalitionspartner Union ist deshalb beste Verteidigung. Nach diesem Motto reagierte die Parteiführung gestern: Gegen die Vorratsdatenspeicherung, für einen Afghanistan-Abzugstermin noch in diesem Jahr, gegen eine Ausweitung des Euro-Rettungsschirms, gegen das von der CSU verlangte Betreuungsgeld für die häusliche Erziehung und - vor allem - für rückwirkende Steuervereinfachungen ab Januar 2011.