Berlin. Die Linke verliert bei den Wählern angesichts der von Parteichefin Gesine Lötzsch ausgelösten Kommunismus-Debatte spürbar an Zustimmung. Nach dem neuen Forsa-Wahltrend von "Stern" und RTL ist die Partei binnen einer Woche um zwei Punkte auf neun Prozent abgerutscht. Das ist der niedrigste Wert für die Partei seit gut vier Monaten.

In der Wählergunst wieder verloren hat auch die FDP. Sie gibt der Umfrage zufolge einen Punkt ab und fällt zum dritten Mal binnen vier Wochen auf ihr Rekordtief von drei Prozent. Die anderen Parteien konnten hingegen je einen Prozentpunkt hinzugewinnen. Die Union steigt auf 35 Prozent, die SPD auf 25 Prozent, die Grünen verbessern sich auf 21 Prozent. Für "sonstige Parteien" würden sich sieben Prozent der Wähler entscheiden.

Die Oppositionsparteien SPD, Grüne und Linke kommen zusammen auf 55 Prozent. Sie haben damit einen Vorsprung von 17 Prozentpunkten vor dem schwarz-gelben Regierungslager, das 38 Prozent auf sich vereinigt. Rot-Grün hätte mit zusammen 46 Prozent jedoch keine eigene Mehrheit.

Wie die Union steigt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel im Ansehen der Bevölkerung. Wäre SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier bei einer Kanzlerdirektwahl ihr Herausforderer, würden sich nach dem "Stern"-RTL-Wahltrend 42 Prozent der Deutschen für die CDU-Chefin entscheiden und 32 Prozent für Steinmeier. Würde SPD- Chef Sigmar Gabriel gegen sie antreten, könnte Merkel sogar mit 53 Prozent der Stimmen rechnen, Gabriel hingegen nur mit 22 Prozent.

In Bayern kann die CSU nach jahrelanger Durststrecke wieder von einer absoluten Mehrheit träumen. Sie liegt jetzt bei 46 Prozent und könnte damit auf eine absolute Mehrheit der Sitze im Landtag hoffen. Im Vergleich zu der Umfrage vor einem Jahr hat die CSU damit um fünf Punkte zugelegt.