An den 50. Jahrestag erinnern Stiftung und Axel Springer AG

Berlin. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat in Berlin eine gemeinsame Ausstellung von Stiftung Aufarbeitung und Zeitungen des Medienhauses Springer zum Mauerbau eröffnet, der sich im August zum 50. Mal jährt. Die Dokumentation "Die Mauer - Eine Grenze durch Deutschland" mit 20 großformatigen Plakaten ist bis auf Weiteres im Lichthof des Auswärtigen Amtes in Berlin zu sehen.

Ab Ende Februar soll sie bundesweit und international in einer Auflage von 2000 Exemplaren als Kaufausstellung vertrieben werden. Für 60 Prozent lägen bereits Vorbestellungen vor, teilte die Bundesstiftung mit. Auch eine englische und türkische Sprachfassung seien in Vorbereitung.

Gezeigt werde "eindrückliches, zum Teil unveröffentlichtes Fotomaterial", das die Geschichte der innerdeutschen Grenze wie der Berliner Mauer illustriere und zu 90 Prozent aus dem Verlagsarchiv stamme, hieß es weiter. Auch die juristische Aufarbeitung der Grenze durch die Mauerschützenprozesse werde thematisiert. "Freiheit wird selten geschenkt, sie muss erstritten werden", sagte Westerwelle bei der Präsentation. Autoren der Ausstellung sind die Journalisten Ralf-Georg Reuth ("Bild"-Zeitung) und Sven-Felix Kellerhoff ("Die Welt"). Der Sprecher der vom Bundestag gegründeten Stiftung, Dietrich Fenner, sagte, die enge Kooperation mit der Springer AG sei nicht ungewöhnlich. Aufgrund der Lage seines Berliner Hauses direkt an der Mauer hätten die beiden Zeitungen das Geschehen bestens verfolgen können.

Wie kaum ein anderer deutscher Medienkonzern hatte der Springer-Verlag in den Jahren vor und nach dem Mauerbau 1961 über Fragen der deutschen Teilung berichtet und wurde dabei aber auch selbst Teil der politischen Auseinandersetzung. Im Januar 1959 gehörte Verleger Axel Cäsar Springer zu den maßgeblichen Initiatoren der Kampagne "Macht das Tor auf". Drei Tage nach dem Mauerbau am 13. August titelte die "Bild"-Zeitung: "Der Westen tut nichts!", nachdem sie zuvor ausführlich über die Flüchtlingswelle aus der DDR berichtet hatte. Zum 20. Jahrestag des Mauerfalls beschenkte der Springer-Verlag schließlich alle Bundesländer mit einem Originalstück der Berliner Mauer.