Berlin. Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, ist auf Distanz zu den umstrittenen Kommunismus-Äußerungen von Parteichefin Gesine Lötzsch gegangen. "Als Politiker muss ich berücksichtigen, dass andere unter dem Begriff Kommunismus Stalin verstehen oder an die Mauer denken", sagte Gysi. Der Begriff werde nicht im neuen Parteiprogramm vorkommen, auch nicht in der "politischen Praxis". Ziel der Linken sei der demokratische Sozialismus.

"Wir müssen die Einstellung der Menschen berücksichtigen, sonst selektieren wir uns. Das ist immer falsch", sagte er mit Blick auf die Reaktionen. Es sei jedoch wichtig, das Gedenken an Menschen, die zum Beispiel von den Nazis ermordet worden waren, aufrechtzuerhalten. Dazu gehöre auch das Gedenken an Kommunisten.

Gysi reagierte damit auf einen in der linken Zeitung "Junge Welt" veröffentlichten Text von Lötzsch über "Wege zum Kommunismus". Darin heißt es unter anderem: "Die Wege zum Kommunismus können wir nur finden, wenn wir uns auf den Weg machen und sie ausprobieren, ob in der Opposition oder in der Regierung." Gysi nannte die Formulierungen unglücklich. "Vielleicht hätte man etwas mehr dazu schreiben müssen."