Berlin. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will die Zahl der Ein-Euro-Jobs senken. Arbeitslose sollten stattdessen intensiver betreut und vermittelt werden, sagte BA-Vorstand Heinrich Alt der Tageszeitung "Die Welt". "Im Aufschwung müssen wir alle unsere Kräfte auf eine Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt konzentrieren", begründete er den Strategiewechsel.

Für die schätzungsweise 200 000 bis 300 000 Betroffenen, die keine Chance mehr auf eine reguläre Stelle haben, sollte es einen zweiten "sozialen" Arbeitsmarkt geben, sagte der BA-Vorstand. Er verwies beispielhaft auf staatlich geförderte Integrationsbetriebe. Die Behindertenwerkstätten zeigten, dass es durchaus möglich sei, Menschen mit schweren Handicaps in die Arbeitswelt zu integrieren.

Alt verwies auch auf Trainingszentren in den Niederlanden, in denen sich Arbeitslose jeden Morgen melden müssen und Unterstützung in Form von Weiterbildungen oder öffentlichen Arbeitsgelegenheiten erhalten. Dieses Konzept könne auch die Schwarzarbeit unter Hartz-IV-Empfängern senken, sagte Alt. Er rief zugleich Hartz-IV-Empfänger dazu auf, auf Widersprüche wegen der noch ausstehenden Erhöhung um fünf Euro zu verzichten. "Eine Flut an Widersprüchen würde unsere Arbeit in den Jobcentern spürbar beeinträchtigen."