Wie schwer die Last eines völlig vergeigten Anfangs zu tragen ist, davon könnte Aygül Özkan erschöpfend erzählen. Die erste türkischstämmige Ministerin, dazu mit CDU-Parteibuch, galt bei ihrer Berufung als neue Integrationspolitikerin Nummer eins. Heute gilt die Hamburgerin als Politikerin mit Integrationsproblemen. Erst lehnte sie Kruzifixe an staatlichen Schulen ab, dann wollte sie die Medien zu einer "kultursensiblen Sprache" verpflichten. Es konnte nur besser werden. Prompt wurde der Ministerin ihr Paradethema auf dem Silbertablett serviert: die von Thilo Sarrazin initiierte Integrationsdebatte, doch Özkan duckte sich weg, statt sich zu profilieren.