Guido Westerwelle mag sich fühlen wie Edmund Stoiber vor drei Jahren, kurz vor seinem Sturz. Obwohl Stoiber die CSU zur Zweidrittelmehrheit in Bayern geführt hatte, wurde seine Ablösung betrieben. Die FDP hat mit Westerwelle das beste Wahlergebnis ihrer Geschichte erzielt - dennoch wollen Parteifreunde ihn loswerden. Stoibers Fehler war, sich aus München zu verabschieden und doch nicht nach Berlin zu gehen. Westerwelles Fehler ist, in prekärer Lage die Dinge treiben zu lassen. Westerwelle kann sich retten, wenn er sein Talent wiederbelebt, die FDP mit Begeisterung zu führen. Vielleicht erinnern sich die Liberalen ja auch daran, wie es der CSU erging nach Stoibers Sturz.