Berlin. Im Prozess gegen zwei mutmaßliche islamistische Terrorhelfer hat die Hauptangeklagte Filiz G. vor dem Berliner Kammergericht ihre Unterstützung von Terrorgruppen eingeräumt und umfassende Angaben gemacht. Die Ehefrau des sogenannten Sauerland-Bombers gab zu, Propagandavideos und -texte im Internet verbreitet, zu Spenden aufgerufen und sie gesammelt sowie die Gelder an die Terrorgruppen überwiesen zu haben. Zugleich distanzierte sich die 29-Jährige vor Gericht von ihren früheren Taten. "Das ist heute nicht mehr meine Einstellung. So kann ich nichts erreichen", sagte sie.

Sie habe den Opfern des Krieges in Afghanistan nur helfen wollen und nicht gemerkt, dass sie sich radikalisieren lassen habe. Ihren Angaben nach hatten sie Wut, Trauer, Mitleid und Trotz zu den Taten veranlasst. Auslöser dafür, sagte Filiz G., sei die Verhaftung ihres Mannes gewesen, der mit seinen Komplizen in einem Versteck im Sauerland einen Bombenanschlag vorbereitet hatte. In dem Prozess wird den Angeklagten vorgeworfen, von November 2009 bis Februar dieses Jahres terroristische Organisationen wie die Islamische Jihad Union (IJU), die Deutsche Taliban Mujahideen (DTM) und al-Qaida für "Mord und Totschlag" unterstützt zu haben.