Prag. Aufbruch zu Normalität unter Nachbarn: 65 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs ist Horst Seehofer zum ersten offiziellen Besuch eines bayerischen Ministerpräsidenten in Prag eingetroffen. Am Abend wurde er zunächst vom tschechischen Außenminister Karel Schwarzenberg zu einem Essen empfangen, für heute ist ein Treffen mit Premier Petr Necas geplant. Inwieweit dabei auch die bayerisch-tschechischen Streitfragen, insbesondere die Benes-Dekrete zur Vertreibung der Sudetendeutschen, eine Rolle spielen werden, blieb zunächst offen. Seehofer wurde unter anderem von Europaministerin Emilia Müller (CSU), dem obersten Repräsentanten der Sudetendeutschen, Bernd Posselt, und dem Präsidenten der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Randolf Rodenstock, begleitet. Die bayerisch-tschechischen Beziehungen sind durch den Streit über die Sudetendeutschen belastet.