Thilo Sarrazin spricht sich für harte Maßnahmen gegen integrationsunwillige Migranten aus. Er würde staatliche Zuwendungen streichen.

Berlin. Thilo Sarrazin meldet sich wieder zu Wort. Der wegen seiner Äußerungen über Migranten umstrittene frühere Berliner SPD-Finanzsenator hat den Integrationsgipfel der Bundesregierung am kommenden Mittwoch kritisiert. Um Probleme lösen zu können, müssten auch Maßnahmen ergriffen werden, die wehtun, sagte der Ex-Bundesbank-Vorstand der "Bild am Sonntag". "Das geht in Runden wie einem Integrationsgipfel, die prinzipiell auf Konsens angelegt sind, nicht", fügte er hinzu.

Auf die Frage, ob er den Integrationsgipfel für überflüssig halte, sagte Sarrazin: "Als langjähriger Politiker und Staatsbeamter war ich in 35 Jahren an Tausenden überflüssiger Veranstaltungen beteiligt. Ich habe dann oft ausgerechnet, was das wohl kostet. Aber dann habe ich mir gesagt: So lange wir hier sitzen, können wir keinen anderen Unfug anstellen."

Zugleich forderte Sarrazin, gegen den in der SPD ein Ausschlussverfahren geprüft wird, integrationsunwilligen Migranten staatliche Zuwendungen komplett zu streichen. Auch die Regeln für den Familiennachzug sollten deutlich verschärft werden.