Düsseldorf. Das Kleid sitzt, die Spannung steigt - am Ende geht alles gut. Die von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) geführte rot-grüne Minderheitsregierung von Nordrhein-Westfalen hat ihren Nachtragshaushalt für das laufende Jahr durch den Landtag gebracht und damit ihre erste große Bewährungsprobe bestanden. Sozialdemokraten und Grüne stimmten für den Etat, mit dem die Nettoneuverschuldung von 6,6 auf 8,4 Milliarden Euro erhöht wird. CDU und FDP lehnten den Nachtrag ab. Beide Oppositionsfraktionen wollen nun vor dem Landesverfassungsgericht Klage erheben, weil sie die Rekordverschuldung für verfassungswidrig halten. Die Linke enthielt sich und ermöglichte damit den Erfolg für Krafts Minderheitskabinett.

Rot-Grün kommt auf 90 Sitze im Düsseldorfer Landtag. Die absolute Mehrheit liegt bei 91 Mandaten. CDU und FDP stellen zusammen 80 Abgeordnete. Bei den Christdemokraten fehlten jedoch drei Abgeordnete. Ex-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hatte sich wegen "dringender anderer Termine" entschuldigt. Er hält in diesen Tagen Vorträge bei der Konrad-Adenauer-Stiftung im klimatisch milderen Rom. Zwei weitere CDU-Abgeordnete sind krank. Die Linksfraktion verfügt über elf Mandate.