Berlin. Der Runde Tisch Heimerziehung plädiert für einen umfassenden Entschädigungsfonds für ehemalige Heimkinder. Nach Teilnehmerangaben verabschiedete das Gremium am Freitag einen Abschlussbericht. Dieser schlage einen Entschädigungsfonds von 120 Millionen Euro vor. Das Geld soll von Bund, Ländern und Kirchen zu gleichen Teilen aufgebracht werden.
Die Vorsitzende des runden Tischs, Antje Vollmer, zeigte sich zufrieden. "Ein einstimmiges Ergebnis ist immer gut", so Vollmer. Zur erfolgreichen Abstimmung des Berichts war ein Konsens unter allen Beteiligten nötig. Der Bericht soll offiziell am Montag vorgestellt werden. Der Abschlussbericht wurde nach Angaben der Opfervertreter in der Abschlussrunde um die Klausel erweitert, dass die Entschädigungssumme nach oben hin nicht festgeschrieben, sondern für alle Betroffenen offen sei, so die Vertreterin ehemaliger Heimkinder, Eleonore Fleth. Das solle gewährleisten, dass auch spätere Antragsteller sowie die Missbrauchsopfer aus den Heimen weitere Ansprüche geltend machen könnten. Das solle auch eine Gleichbehandlung gegenüber Entschädigungsansprüchen aus dem noch tagenden Runden Tisch sexueller Missbrauch sicherstellen.
(KNA)