Brennelemente aus ehemaliger DDR bleiben vorerst im Zwischenlager Ahaus

Berlin. Aus Deutschland wird vorerst kein Atommülltransport nach Russland rollen. Bundesumweltminister Norbert Röttgen lehnte gestern eine Genehmigung für die geplanten Castor-Transporte aus dem nordrhein-westfälischen Zwischenlager Ahaus zur russischen Wiederaufarbeitungsanlage Majak ab. Der CDU-Politiker begründete dies damit, ihm fehle die "positive Überzeugung", dass die vorgeschriebene schadlose Verwertung des Atommülls gewährleistet sei. Die Atomanlage in Majak sei gegenwärtig nicht in Betrieb. Daher könne er auch nicht deren Sicherheit beurteilen.

In bis zu 18 Castor-Behältern sollten 951 Brennelemente, die aus dem stillgelegten sächsischen Forschungsreaktor Rossendorf stammen, nach Russland gebracht werden. Das Bundesamt für Strahlenschutz hatte den Transport im September genehmigt. Die Ausfuhrgenehmigung stand aber noch aus. Die Brennelemente waren aus der Sowjetunion in die damalige DDR geliefert worden. Russland verpflichtete sich zur Rücknahme. Die Brennstäbe werden seit 2005 im zentralen Zwischenlager Ahaus gelagert. "Sie bleiben dort", sagte eine Sprecherin Röttgens.

Ein endgültiges Aus bedeutet Röttgens Nein nicht. Wenn sich der Sachverhalt ändere, könne der Transport erneut beantragt werden, sagte er in Bonn. Die Grünen, die die Atomanlage am Ural für unsicher halten, lobten Röttgens Entscheidung, ebenso Greenpeace. Deren Atomexperte Tobias Münchmeyer kritisierte aber, dass Röttgen Monate gebraucht habe, um festzustellen, dass der Transport nicht verantwortbar sei.