Russlands Premier überzeugt nicht mit Idee von Freihandelszone

Berlin. Sein erster Weg führt Russlands Premier nicht ins Kanzleramt. Das Gespräch mit Angela Merkel steht erst ganz am Ende des Berlin-Besuches am Freitagabend auf dem Programm. Wladimir Putin trifft zunächst einmal den Altkanzler, den SPD-Politiker Gerhard Schröder, seinen Freund. Man isst in einem Restaurant, Austern und Rotwein. Ein Männerbund, schon als Schröder noch Kanzler und Putin Präsident war. Heute ist Merkel Kanzlerin - und Putin will offenbar wieder Präsident werden. Doch Merkel versagte ihm bei seiner Visite den außenpolitischen Erfolg. Putins Vorschlag einer europäischen Freihandelszone von Lissabon bis Wladiwostok sei eine Zukunftsvision, sagte Merkel nach ihrem Treffen. Und fügte hinzu: "Ich finde das richtig." Die wesentliche Botschaft sei, dass die Wirtschaftsbeziehungen der EU mit Russland und insbesondere Deutschlands mit Russland noch viel Potenzial hätten. Die Kooperation sei längst noch nicht ausgeschöpft. Putin sah das ähnlich, drückte sich aber drastischer aus. Die derzeitige Wirtschaftskooperation mit der EU sei eine "Sackgasse" für sein Land. Russischen Investoren würde "die Tür einfach verschlossen", sagte Putin.