Dresden. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat seine Reformpläne für die Bundeswehr präzisiert. Auf einer Kommandeurstagung in Dresden sagte Guttenberg, die sechsmonatige Wehrpflicht solle zum 1. Juli 2011 ausgesetzt werden. Dieser Termin sei verantwortbar und richtig. Vor allem aus den Ländern hatte es Widerstand gegen den 1. Juli gegeben, weil eine Überlastung der Universitäten durch einen zusätzlichen Ansturm junger Männer befürchtet wird. Mit der Wehrpflicht entfällt auch der zivile Ersatzdienst. Guttenberg kündigte weiter an, die Bundeswehr von derzeit 240 000 auf 180 000 bis 185 000 Soldaten zu verkleinern. Damit ging er deutlich über die in einem ersten Reformpapier genannte Mindestgröße von 163 500 Soldaten hinaus. Auch der geplante Abbau ziviler Posten - ursprünglich sollte fast jede zweite Stelle wegfallen - werde nicht so drastisch ausfallen wie zunächst vorgeschlagen. Die Lösung stehe aber noch unter einem finanzpolitischen Vorbehalt.