Benedikt XVI. ernennt Münchens Erzbischof Reinhard Marx zum Kardinal

Rom. Papst Benedikt XVI. besucht 2011 sein Heimatland. Bundespräsident Christian Wulff und die Deutsche Bischofskonferenz bestätigten, dass Benedikt seine Reise nach Berlin und in das Erzbistum Freiburg für die zweite Septemberhälfte plane. Zwischenstation macht er im Bistum Erfurt. Während Politiker und Kirchenleute den Staatsbesuch begrüßten, sieht die katholische Reformbewegung "Wir sind Kirche" den Papst vor einer schwierigen Mission, denn die Kirche stecke nach dem schweren Missbrauchsskandal in einer tiefen Krise. Seine beiden Besuche 2005 und 2006 in Deutschland hatte der 83-jährige Joseph Ratzinger als pastoral oder privat bezeichnet.

Ganz dienstlich wird der Papst am Wochenende Münchens Erzbischof Reinhard Marx in Rom zum Kardinal ernennen. Zwei Tage lang dauern die Feierlichkeiten. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) führt die Delegation aus Bayern an. Kurz vor seiner Abreise nach Rom hatte der 57 Jahre alte Marx erklärt:"Das Kardinalsrot ist kein bloßes Ornament, es steht für eine tiefe Verbundenheit mit dem Heiligen Vater und der Weltkirche." Euphorie verspüre er jedoch nicht, "denn die Kirche steht vor gewaltigen Aufgaben". Im vergangenen Jahr hatten Missbrauchsskandale und der Wirbel um den nach Prügel- und Veruntreuungsvorwürfen zurückgetretenen Augsburger Bischof Walter Mixa die katholische Kirche in Bayern erschüttert.