Hamburg. BDI-Präsident Hans-Peter Keitel hat im Wirtschaftsmagazin "Capital" die langwierigen Genehmigungsverfahren bei Großprojekten kritisiert. Bei solchen Vorhaben informierten sich nur zu Beginn viele Bürger, danach stritten nur noch die Anwälte. "Wenn dann nach 15 Jahren die Bagger kommen, denken die Bürger, man habe über ihren Kopf hinweg entschieden", fügte Keitel hinzu. Dass sich dann viele überrumpelt fühlten, sei "teilweise nachvollziehbar".

Keitel schlug stattdessen vor, dass Interessengruppen vor Baubeginn mit Mediatoren einen Kompromiss aushandeln. "Man kann ruhig ein oder zwei Jahre an einem Kompromiss feilen, das ist besser als zehn Jahre Verfahrensbeteiligung mit Verbandsklagerecht durch alle Instanzen."