Berlin. Nach der Verabschiedung der Gesundheitsreform will Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) noch im kommenden Jahr die Einführung einer privaten Pflege-Zusatzversicherung nach dem Vorbild der Riester-Rente auf den Weg bringen. Am 7. Dezember werde er erstmals mit Fachleuten und Verbandsvertretern aus dem Pflegebereich über Grundsatzfragen der Reform beraten, sagte er dem Abendblatt. Mit den zusätzlichen Prämien sollten die Versicherten einen Kapitalstock aufbauen, der ihnen später individuell zustehe.

Die kapitalgedeckte Zusatzversicherung war im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und FDP vereinbart worden. Derzeit ist die Pflegeversicherung allein umlagefinanziert: Die Beitragszahler übernehmen wie auch bei der gesetzlichen Rente die Kosten für die aktuell Pflegebedürftigen. Rösler forderte ein grundsätzliches Umdenken in der Finanzierung der Pflege: "Die jungen Menschen müssen heute anfangen, an morgen zu denken und finanziell vorzusorgen." Mit Blick auf den wachsenden Fachkräftemangel in der Pflegebranche rief er zugleich die Arbeitgeber auf, Pflegekräfte besser zu bezahlen als bisher. "Wer heute Fachkräfte will, muss auch bereit sein, fair zu bezahlen." Zudem müsse der Pflegeberuf von bürokratischen Aufgaben entlastet werden.