Stuttgart. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 verteidigt und Schlichter Heiner Geißler den Rücken gestärkt. "Ich bin zufrieden, wie sich die Diskussion durch den Schlichtungsprozess unter Führung von Heiner Geißler entwickelt: Beide Seiten sitzen zusammen, diskutieren sachlich und suchen einen vernünftigen Weg", sagte sie der "Welt am Sonntag".

Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus machte indes die Bundespolitik für die heftigen Proteste gegen das Milliardenprojekt verantwortlich. "Wenn die bundespolitische Stimmung nicht so schwierig wäre, dann wäre doch niemals der Humus für diesen Protest da gewesen", sagte der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sicherte Mappus volle Unterstützung zu. "Wir kämpfen dafür, dass Baden-Württemberg auf der Erfolgsspur bleibt", sagte er dem Hamburger Abendblatt. "Stuttgart 21 muss kommen. Das Projekt hat wirtschaftliche Bedeutung weit über Baden-Württemberg hinaus."

Zuletzt hatten am Sonnabend Gewerkschafter und Stuttgart-21-Gegner gemeinsam gegen den Umbau des Kopfbahnhofs in eine unterirdische Durchgangsstation protestiert.