Berlin. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat sich am Volkstrauertag zur Verantwortung Deutschlands für den internationalen Frieden bekannt. Gerade die Deutschen seien vor dem Hintergrund ihrer Geschichte dazu aufgerufen, weltweit für gegenseitiges Verständnis zu werben, sagte Westerwelle bei der zentralen Gedenkveranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Bundestag. Bundespräsident Christian Wulff sprach in der Feierstunde das traditionelle Totengedenken.

Westerwelle sagte, Frieden und Menschenrechte seien auch im 21. Jahrhundert an vielen Orten der Welt bedroht: "Unsere Welt ist nicht friedlich." Deshalb nehme Deutschland unter anderem mit Bundeswehreinsätzen im Ausland - etwa in Afghanistan - seine internationale Verantwortung für die Lösung von Konflikten wahr.

Die Präsidentin des Zentralrates der Juden, Charlotte Knobloch, legte einen Kranz auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in München nieder. Sie erinnerte damit an die etwa 12 000 deutschen Soldaten jüdischen Glaubens, die im Ersten Weltkrieg starben.

Am Volkstrauertag wird jährlich der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht und zur Versöhnung und Völkerverständigung aufgerufen. Dazu fanden in zahlreichen deutschen Städten Veranstaltungen statt. In diesem Jahr stand insbesondere das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 65 Jahren im Mittelpunkt.