Die Europapolitikerin will einen einheiltichen Binnenmarkt für Telekommunikation innerhalb der EU. Roaming-Kosten sollen entfallen.

Berlin. Wer mit dem Handy im Ausland das Internet nutzt, muss dafür in der Regel saftige Aufschläge zahlen. Denn für die Datenübertragung von einem deutschen Handy über ein ausländisches Netz verlangen Mobilfunkanbieter so genannte Roaming-Gebühren - und die sind deutlich teurer als die nationalen Tarife. FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin fordert jetzt eine Abschaffung dieser Zusatzkosten innerhalb der EU.

"Es ist jetzt an der Zeit, die Roaming-Gebühren innerhalb der Europäischen Union abzuschaffen und einen einheitlichen Binnenmarkt für Telekommunikationsdienstleistungen zu schaffen", sagte Koch-Mehrin dem Abendblatt. Roaming-Gebühren seien eingeführt worden, als vor knapp 20 Jahren "die Mobilfunknetze noch in den Kinderschuhen steckten", so die FDP-Politikerin. "Da war das Handy noch etwas Exklusives für wenige Teilnehmer." Heute, wo es in Europa etwa 500 Millionen Mobilfunkteilnehmer gebe und die Netztechnik ausgereift sei, sei dies nicht mehr der Fall. "Schon gar nicht, wenn der eigene Mobilfunkbetreiber ein Netz auch im europäischen Ausland betreibt", sagte Koch-Mehrin.

Schon 2011 solle die EU-Kommission deshalb die Abschaffung der Roaming-Gebühren in Erwägung ziehen. Bislang hat sich das Gremium hierfür Zeit bis 2015 gegeben.