CDU will Anlauf auf einen neuen Machtwechsel in Nordrhein-Westfalen nehmen

Bonn. Norbert Röttgen soll die nordrhein-westfälische CDU zurück an die Macht führen. Ein halbes Jahr nach der Niederlage bei der Landtagswahl wählte ein Parteitag den Bundesumweltminister am Wochenende in Bonn als Nachfolger von Jürgen Rüttgers zum neuen Landesvorsitzenden. Der 45 Jahre alte Jurist erhielt 92,5 Prozent der Stimmen. Röttgen trat ohne Gegenkandidaten an. Er war bereits eine Woche zuvor aus einer Mitgliederbefragung als Sieger gegen den früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet hervorgegangen. Neuer Generalsekretär ist der frühere Landesverkehrsminister Oliver Wittke. Mit der Wahl Röttgens ist die Ära von Jürgen Rüttgers beendet. Der Ex-Ministerpräsident stand fast zwölf Jahre an der Spitze des größten CDU-Landesverbands.

Die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel rief ihre Partei vor rund 650 Delegierten auf, die rot-grüne Minderheitsregierung in NRW jetzt unter Druck zu setzen. "Die Regierung Kraft tut dem Land nicht gut", sagte Merkel. "Und deshalb muss alles darangesetzt werden, mit voller Kraft daran zu arbeiten, hier in diesem Land wieder gestalten zu können." Röttgen warf der SPD in Anspielung auf die Linksfraktion vor, sich "in Abhängigkeit von irrlichternden Altkommunisten" begeben zu haben.

Der Umweltminister steht vor einem weiteren Aufstieg in der CDU. Schon am Montag kommender Woche dürfte er auf dem CDU-Bundesparteitag in Karlsruhe zu einem der Stellvertreter von Parteichefin Merkel gewählt werden.