Hamburg/Magdeburg. In der Debatte um die Präimplantationsdiagnostik (PID) hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) die Forderungen der Bundesfamilienministerin unterstützt und sich gegen ein Verbot der Gentests an Embryonen ausgesprochen. "Ich bin in medizinisch indizierten Fällen dafür", sagte Böhmer dem Hamburger Abendblatt. "Ich halte es für unbarmherzig, den betroffenen Frauen eine Schwangerschaft auf Probe zuzumuten", ergänzte der Ministerpräsident. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hatte ihren Widerstand gegen ein Verbot von Gentests an Embryonen zuvor bekräftigt. "Ich werde im Bundestag gegen ein Verbot stimmen", sagte sie der Online-Ausgabe des Abendblatts. "Ich bin für eine Zulassung der Präimplantationsdiagnostik - allerdings in sehr engen Grenzen", ergänzte sie.

Damit hatte sich Schröder gegen die Meinung von Angela Merkel (CDU) gestellt. Die Kanzlerin und andere Unionspolitiker befürworten ein Verbot der PID. Die FDP ist aber ebenfalls gegen ein Verbot. Ob ein gemeinsamer Antrag von Union und FDP zur PID im Bundestag möglich ist, soll sich in den kommenden Wochen entscheiden. Bei der PID werden im Reagenzglas gezeugte Embryonen vor ihrer Einpflanzung in den Mutterleib genetisch untersucht und bei Schäden vernichtet.