Berlin. Zur Halbzeit der Legislaturperiode gibt die Spitze der Linkspartei die strategische Marschroute bis zur Bundestagswahl 2013 vor. Die Partei wolle "offensiv für die Abwahl von Schwarz-Gelb auch durch ein rot-rot-grünes Regierungsbündnis kämpfen", postulieren die Parteivorsitzenden Gesine Lötzsch und Klaus Ernst gemeinsam mit Fraktionschef Gregor Gysi. Die Linke sei nicht mehr nur Korrektiv, "sie muss zum Motor werden". Eine Anbiederung wird aber ausgeschlossen: "Ein rein auf Koalitionsarithmetik orientiertes Zugehen der Linken auf SPD und Grüne wäre dagegen kontraproduktiv und demobilisierend", warnen sie in einem Strategiepapier. Eine Zusammenarbeit sei sinnvoll, "wenn dies ohne Aufgabe unserer Positionen möglich ist".

Die Selbstkritik der Parteispitze beschränkt sich auf einen Satz: "Durch das Agieren von SPD, Grünen und Medien sowie unsere Passivität und Selbstbeschäftigung haben wir in der Bevölkerung seit der Bundestagswahl 2009 an Zuspruch eingebüßt."