Berlin. Ein Eklat im Außenausschuss des Bundestages droht das Verhältnis der Linkspartei zu SPD und Grünen weiter einzutrüben. "Auf jeden Fall hat das Konsequenzen", sagte Linksfraktionschef Gregor Gysi und sprach von einem "skandalösen" Vorgang. Die beiden anderen Oppositionsfraktionen hatten sich zuvor geweigert, einen Antrag der Linken zur Freilassung eines israelischen Soldaten durch die Hisbollah zu unterstützen.

Nach Gysis Darstellung war diese Initiative des Linke-Abgeordneten Wolfgang Gehrcke von den Vertretern der übrigen Fraktionen zunächst begrüßt worden. Die Union habe die Idee dann aber "gestohlen", woraufhin sich SPD und Grüne dem Antrag der Koalitionsfraktionen anschlossen.

Anfang Oktober hatte Gysi in einem Schreiben an den SPD-Interims-Fraktionschef Joachim Poß und die Grünen-Fraktionschefs Jürgen Trittin und Renate Künast noch gewarnt, "dass Ihre Entscheidung in dieser Frage für mich von großer Bedeutung hinsichtlich der Zukunft ist".