Bundespräsident Wulff und seine Frau auf Russland-Besuch

Moskau. Mehrere Stunden hat Bundespräsident Christian Wulff bei seinem Staatsbesuch gestern im Kreml verbracht. Er würdigte nach einem Gespräch mit Russlands Präsident Dmitri Medwedew den Stand der deutsch-russischen Beziehungen. Beide Politiker lobten die gemeinsame "Partnerschaft für die Modernisierung".

Während Wulff die deutsch-russische Zusammenarbeit auf dem Gebiet des gesellschaftlichen Bereichs und der Rechtssicherheit hervorhob, setzte Medwedew Akzente bei der ökonomischen Kooperation. Beide Präsidenten bezeichneten den jeweils anderen Staat als einen "Schlüsselpartner" für ihr Land. Wulff nannte als gemeinsame Interessen die Terrorbekämpfung, die Neuordnung der internationalen Finanzmärkte und den Kampf gegen den Klimawandel.

Als erstes deutsches Staatsoberhaupt, das nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurde, erinnerte Wulff auch an den deutschen Angriff auf die Sowjetunion. Das dadurch ausgelöste Leiden werde nicht vergessen, sagte er. Die jungen Präsidenten Russlands, Polens und Deutschlands würden vielmehr dieses "Wissen von Generation zu Generation weitergeben". Der Bundespräsident sicherte seinen Gastgebern zudem zu, dass die Visumregelungen der EU vereinfacht würden. Bereits vor dem Gespräch mit Medwedew hatte Wulff einen Kranz am Grab des unbekannten Soldaten niedergelegt. Gemeinsam mit seiner Frau Bettina besichtigte Wulff zudem den Roten Platz.