Berlin. Die Grünen liegen einer Umfrage zufolge in der Wählergunst erstmals vor der SPD. Die Sozialdemokraten fielen im Wahltrend von "Stern" und RTL auf 23 Prozent und damit auf das Niveau der Bundestagswahl 2009 zurück. Die Grünen gewinnen dagegen einen Punkt und erreichen 24 Prozent.

Auch die Union macht einen Punkt gut: Für sie würden sich 31 Prozent der Wähler entscheiden. Die FDP verharrt bei fünf Prozent und müsste um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen. Die Linken bleiben unverändert bei zehn Prozent. Damit liegt Rot-Grün mit zusammen 47 Prozent deutlich vor der schwarz-gelben Regierungskoalition mit 36 Prozent.

Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem Magazin "Stern", die SPD spreche die falschen Themen an und schneide deswegen schlecht ab. "Die Klage gegen die Energiebeschlüsse der Regierung oder die Kritik an den Hartz-IV-Sätzen scheinen nicht die Probleme zu sein, die vielen früheren SPD-Mitgliedern aus der Mitte der Gesellschaft wichtig sind." Die Grünen profitierten von den Schwächen der anderen Parteien. Sie bekämen Zulauf aus dem SPD- wie auch dem CDU-Lager.

Grünen-Chefin Claudia Roth sieht die Grünen angesichts der guten Umfragewerte nicht mehr in der Rolle des kleinen Partners der SPD. "Die Zeit des Juniorpartners ist vorbei", sagte Roth der "Rheinischen Post". Die Grünen agierten in den politischen Auseinandersetzungen inzwischen in einer "Konkurrenz auf Augenhöhe" mit Union und SPD.