Es geht um Stuttgart 21. Polizeischutz rund um die Uhr. Familie in Sicherheit gebracht

Stuttgart. Der Streit um das Neubauvorhaben Stuttgart 21 wird immer heftiger. Jetzt hat Bahnchef Rüdiger Grube wegen des umstrittenen Projekts offenbar Morddrohungen erhalten. Die "Stuttgarter Nachrichten" berichteten, Grube stehe deswegen seit Kurzem rund um die Uhr unter Polizeischutz. Eingeschaltet seien das Landeskriminalamt in Stuttgart und die Polizeibehörden in Berlin. Die Bahnzentrale werde ebenso bewacht wie Grubes Wohnhaus im Landkreis Calw. Bahnkreise bestätigten die Bedrohung, ein Sprecher Grubes machte jedoch keine näheren Angaben.

Laut "Stuttgarter Nachrichten" wurden in der Umgebung des Wohnhauses Aufnahmen der Familie gemacht und ins Internet gestellt. Grubes Frau und seine beiden Kinder wurden daraufhin zeitweise an einen geheimen Ort gebracht. Einige der Drohbriefe enthielten angeblich ein weißes Pulver, das an den Milzbranderreger erinnerte, sich aber als harmlos entpuppte.

Die Auseinandersetzungen waren zuletzt eskaliert, als bei einem Polizeieinsatz mehr als 100 Demonstranten verletzt wurden. In Stuttgart soll der Hauptbahnhof für 4,1 Milliarden Euro vom Kopf- zum unterirdischen Tunnelbahnhof umgestaltet werden. Auch gestern Abend demonstrierten wieder Zehntausende gegen den Bau.