Da die Polizei ohnehin ermittle, sehe er von einer Azeige ab.

Hannover. Trittin war bei einem Theaterprojekt zur Anti-Atom-Bewegung mit Joghurt beworfen worden. Mit dem Projekt „Freie Republik Wendland“ wollte das Schauspiel Hannover an die gleichnamige Protestaktion aus dem Jahr 1980 bei Gorleben erinnern.

Jürgen Trittin verzichtet nach der Wurfattacke auf juristische Schritte. Da die Polizei ohnehin Ermittlungen eingeleitet habe, habe Trittin selber keine Anzeige erstattet, sagte Fraktionssprecher Michael Schroeren am Donnerstag. Nach Angaben der Polizei in Hannover wird wegen versuchter Körperverletzung ermittelt. Von dem maskierten Täter fehle aber noch jede Spur, sagte ein Polizeisprecher.

Schroeren kritisierte, bemerkenswerter als der Vorgang selbst seien „die wirren Versuche, die Aktion zu rechtfertigen“. Trittins Diskussionspartnerin Hanna Poddig habe die Aktion als „Akt, Kritik in die Öffentlichkeit zu tragen“ verteidigt. Die Deutsche Polizeigewerkschaft warnte angesichts der Wurfattacke vor einer weiteren Radikalisierung der Anti-Atom-Bewegung.