Köln. Die Union hat schärfere Strafen für Integrationsverweigerer angekündigt. Vor dem Hintergrund der Debatte um die Thesen von Ex-Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin wollten die Unionsparteien noch im Herbst tätig werden, sagte der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl (CSU), dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Ziel sei es, Menschen, die die Teilnahme an Integrationskursen verweigern, in jedem Fall zu bestrafen und dies nicht mehr wie bisher teilweise ins Ermessen der zuständigen Behörden zu stellen. "Wenn rauskommen sollte, dass die Vorschriften gegen Integrationsverweigerer nicht vollzogen werden, dann wird in allernächster Zeit nachgebessert und für Vollzug gesorgt", sagte der Politiker. Es könne nicht sein, "dass ein Ausländer, der sich weigert Deutsch zu lernen, gegenüber diesem Staat die Hand aufhält und reichlich kassiert - und zwar für sich, seine Frau und seine Kinder". Wenn das in großer Zahl vorkomme, sage die deutsche Bevölkerung, "jetzt reicht's". Uhl zufolge erhalten 70 Prozent jener Ausländer, die zur Teilnahme an Integrationskursen verpflichtet sind, Hartz-IV-Leistungen. Jetzt soll geprüft werden, wie häufig Sanktionen gegen Verweigerer bisher tatsächlich verhängt werden.