Die Kontrahenten Laschet und Röttgen stellen sich den Fragen der CDU-Basis

Münster. Im Zweikampf um die Führung der nordrhein-westfälischen CDU haben sich Bundesumweltminister Norbert Röttgen und Ex-Landesintegrationsminister Armin Laschet ein erstes Rededuell geliefert.

Bei einer Regionalkonferenz in Münster betonte Laschet am Mittwochabend, der neue Landesvorsitzende müsse seinen Platz in Düsseldorf haben, um Ministerpräsidentin Hannelore Kraft "tagtäglich" attackieren zu können. "100 Prozent Nordrhein-Westfalen", sagte Laschet. Wenn die rot-grüne Minderheitsregierung scheitere und ohne Neuwahlen von einer CDU-geführten Regierung abgelöst werde, könne nur ein Landtagsabgeordneter neuer Ministerpräsident werden. Das sei ein gewichtiges Argument für eine Landeslösung bei der Wahl des Nachfolgers von Parteichef Jürgen Rüttgers, sagte Laschet vor den rund 800 Parteimitgliedern.

Röttgen rief dazu auf, die rot-grüne Landesregierung in Düsseldorf schnellstmöglich abzulösen. Dabei dürfe sich die CDU aber nicht auf die Schwäche von Rot-Grün verlassen. "Wir müssen wieder zu eigener Stärke finden." Er sei "bereit, die nächste Landesregierung in NRW anzuführen", sagte Röttgen. Der Bundesumweltminister warnte die NRW-CDU davor, sich von der Politik der Union in Berlin zu distanzieren. "Diese Strategie geht schief."

Fazit des Abends: In vielem sind sich die Kandidaten ähnlich. Beide konnten in der ersten von acht Vorstellungsrunden an der Basis Sympathiepunkte sammeln. Den 160 000 Mitgliedern dürfte die Entscheidung schwerfallen. Im Oktober können sie in einer Befragung zwischen Laschet und Röttgen abstimmen. Das Ergebnis soll am 31. Oktober bekannt gegeben werden. Die Wahl des neuen Landesvorsitzenden soll am 6. November auf einem Landesparteitag erfolgen.